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Christof Duffner
Michael Möllinger
Meinrad Hofmeier
 
News 03/04
 08.05.2003 - Ausblick 2003/2004
Wolfgang Steiert freut sich auf sein neues Amt als Bundestrainer: "Ich sehe meine Position eher als Gleicher unter Gleichen. In der heutigen Zeit brauchst Du Spezialisten, die selbst Verantwortung übernehmen und sich als eine Einheit mit einem gemeinsamen Ziel verstehen." Steierts Ziel für den kommenden Winter: "Wir wollen die Nationenwertung wie vor zwei Jahren gewinnen und so viele Einzelsiege wie möglich erringen". Steiert will auf dem Erfolgs-System der letzten zehn Jahre aufbauen und nur Details verändern. Was das im einzelnen ist, "bleibt intern".

Eine große Bedeutung misst er einem guten Mannschaftsgeist zu: "Jeder muss respektiert werden." Zudem verspricht der neue Chefcoach Chancengleichheit für alle: "Bei mir zählt nur Leistung." Dies gelte auch für die beiden Schwarzwälder Christof Duffner (31) und Alexander Herr (24), die zunächst ins zweite Glied rücken. Duffner gehörte dem A-Team seit 1989 an, Herr war vier Jahre dabei. Beide wollen sich individuell mit Stützpunkttrainer Karl Hassler auf die Saison vorbereiten. Steiert gibt sich kooperativ: "Die Tür steht für beide offen. Es liegt an jedem selbst."

Für Christof Duffner könnte der Teamwettbewerb bei der Skiflug-WM eine letzte große Herausforderung und würdiger Abschluss seiner erfolgreichen Karriere werden.

Der für den SC Hinterzarten springende Neustädter Michael Möllinger, nach den Rauswürfen aus dem B-Kader und bei der Bundeswehr im letzten Winter bester Deutscher im Continental-Cup und nach seinen 203 Metern in der Qualifikation in Planica zum erlauchten Kreis der "200-Meter-Flieger" zählend, befindet sich wieder auf dem Weg nach oben. Der 22-jährige Blondschopf gehört zum siebenköpfigen B-Kader.

"Wenn er so konzentriert weiter arbeitet, kann er den Anschluss an das A-Team schaffen," wagt Steiert eine Prognose und verweist dabei auf das Beispiel der jungen Österreicher. Fernziel für den Aufbau der B-Kaderathleten sind die Weltmeisterschaften 2005 in Oberstdorf und die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin.

Die "glorreichen Sieben" des A-Kaders sollen sich bereits in der kommenden Saison in der Weltspitze behaupten. Mit 29 Weltcup-Springen, darunter zwei Einzelspringen am 13./14. Dezember in Titisee-Neustadt, der 4-Schanzen-Tournee und der Skiflug-Weltmeisterschaft Ende Februar in Planica ist der Winter 2003/04 auch ohne WM oder Olympische Spiele reich an Höhepunkten.

Nach dem Grundlagentraining geht es Anfang Juni erstmals auf die Schanze. Ende Juli folgen die deutschen Titelkämpfe in Oberwiesenthal, vom 8. bis 10. August der Sommer-Grand-Prix auf der Adlerschanze in Hinterzarten. Die Schneesaison beginnt Ende November im finnischen Kuusamo. Nach Trondheim/Norwegen folgt der Auftritt auf der Hochfirstschanze in Neustadt. Mit dem Skifliegen in Oberstdorf sowie Willingen stehen zwei weitere Höhepunkte in Deutschland auf dem Terminkalender. Steiert weiß, dass es "verdammt schwer wird", an die Erfolge seines Vorgängers Reinhard Heß anzuknüpfen, der seine Flieger zu sechs WM-Titeln und drei Olympiasiegen führte. Doch schließlich war er als Co-Trainer nicht ganz unbeteiligt am Medaillensegen. Mit Zuversicht und neuen Ideen will Steiert die Aufgabe anpacken. Und wenn es dann doch mal etwas zu stressig wird, will er seine neue Golftasche packen, die ihm Freunde zum 40. Geburtstag geschenkt haben. Beim Abschlag auf dem Green des Golfplatzes "Oberaltenweg" hat die beim Skifahren verletzte rechte Schulter zwar noch etwas geschmerzt und den Schwung gebremst: "Aber ich habe gemerkt, dass ich bei diesem Sport Ruhe und Entspannung finde." Das kann sicher nicht schaden.